Augusta Bender
wurde 1846 in Schefflenz geboren und starb 1924 in Mosbach.
Ein Bauernmädchen, das aus der dörflichen Enge ausbrach …
Eine begabte Frau und bedeutende Schriftstellerin …
Eine Kämpferin für Frauenrechte …
Eine Wanderin zwischen Alter und Neuer Welt, in zwei Kulturen zu Hause und doch auf Heimatsuche …
Eine leidenschaftliche Tierschützerin …
Eine Sammlerin von Geschichten, Liedern und Mythen …
Die Lebensreise von Augusta Bender
1846 bis 1924
AUGUSTA BENDER (1846-1924)

September – Oktober 1868: Heidelberg
vergebliche Versuche, an den privaten Töchterschulen in Schwetzingen, Ziegelhausen und Ladenburg eine Anstellung zu bekommen , Privatlehrerin; wohnt bei Prof. Emil Otto in HD. Erste Romanfragmente; Notizen zur Autobiographie
Oktober 1868 – März 1869: Paris / Nizza / Genua & Rom
Paris & Nizza: Reise mit US-Diplomatenfamilie, Unterrichtspflicht: eine Stunde pro Tag für die Tochter, Welt-Erfahrung in schöner Landschaft.
Genua & Rom: Kunst-Erlebnisse in Rom, sie schreibt in 14 Tagen zwei Novellen: „Rasche Entschlüsse“ und eine später vernichtete Geschichte. Augusta Bender kehrt wegen Familien-Problemen (Vermögens-Teilung, Eltern gehen aufs „Altenteil“) allein nach Deutschland zurück
1869 – 1870: Heidelberg
Privatlehrerin; wohnt bei Dr. Otto; Sekretärin bei Prof. Friedrich Wilhelm Nippold. Neue, universitäre Bildungswelten tun sich auch ohne Studium für sie auf.
Nippold lässt die Novelle aus Rom in der Zeitung veröffentlichen Weitere Novellen: „Ein Bild aus der Wirklichkeit“, „Ein dunkles Verhängnis” werden nicht veröffentlicht. Brief-Freundschaft auch mit Prof. Rudolf Hildebrand, dem Herausgeber der Werke des „Bauerndichters“ Franz Michael Felder
1870 (Sommer): Messkirch
Im Sommer 1870 fuhr Augusta Bender zu ihrem Bruder nach Messkirch, um dort den Haushalt zu führen und dabei ihren schriftstellerischen Neigungen frönen zu können. Der Beginn des deutsch-französischen Krieges und der Tod ihres Bruders im September zerstörten diese Lebensperspektive. 1882 in Philadelphia veröffentlichte sie eine fiktionale Erzählung zu diesem Geschehen unter dem Titel “Mein Bruder”.
Herbst 1870 bis etwa Ende 1870: Karlsruhe
Rückkehr ins Telegrafenamt, aber wegen Überlastung baldiger Abbruch dieser Nachtschicht-Arbeit.
1871 (Frühjahr und Sommer): Heidelberg
Schopenhauer-Lektüre, Briefkontakt mit Ottilie Wildermuth, zunehmende seelische Anspannung
Oktober 1873 – Juli 1874: Adelsheim
Vorträge in Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim, lernt Latein und gibt Privatunterricht
1874 (August): Die zweite Seereise
literarische Aufarbeitung des Entschlusses, in den USA ihren Lebensunterhalt zu verdienen
August – Oktober 1874: New York
Examen einer deutschen Lehrerin an öffentlichen Schulen; Lehrerinnenanstellung wegen Krankheit abgebrochen
November 1874 – 1878: Philadelphia
Privatlehrerin (während der Sommerferien in New York) – ungeklärt, ob 1879 eine Reise nach Deutschland erfolgte oder sie erst 1880 zurückfuhr
1880 – 1881: Heidelberg
Gründung und Scheitern der „Pension Internationale“ (Erwachsenenunterrichtsanstalt)
1887: New York
In New York erscheint „Haideblumen“ (Gedichtband)
1890: Kur in Heddernheim
Augusta Bender war so erschöpft, dass sie 1/4 Jahr bei einer Kur in Heddernheim (Frankfurt a. M.) Erholung suchte. Während dieser Zeit lobte Conrad Ferdinand Meyer ihre Novelle “Die Spinnstube”.
1891: Northampton (Massachusetts)
Für ein Jahr Professorenstelle am Smith College in Northampton (Hochschule nur für Frauen)
1892 – Herbst 1893: Deutschland
verschiedene Städte in Deutschland wegen Veröffentlichungen besucht.
3. November 1893: Deutschland
Mittagessen in Karlsruhe mit der badische Großherzogin Luise;
Wissenschaftliche Untersuchung der Sammlung „Oberschefflenzer Volkslieder”
Winter 1893 / 1894: New York
Vortragsreihe über Richard Wagner
1894 – Herbst 1895: Eberbach
1. Versuch als freie Schriftstellerin in Deutschland zu leben
1895 – 1897: New York
Vorträge und Seminare zur deutschen Literatur
1899
Kontaktaufnahme mit Prof. Josef Pommer, Wien: Vertonen der Volksliedersammlung
1904 – 1911: Eberbach
Als freie Schriftstellerin und in der Volksbildung tätig
1910
Erscheinen: „Die Macht des Mitleids“
„Kulturbilder“
1922
Im Juni 1922 schließt das Margarethenheim in Baden-Baden. Augusta Bender zieht für ein halbes Jahr zu ihrer Nichte nach Siegburg und überlebt den Winter 1922/1923 in Mannheim bei ihrem Großneffen.